Mittwoch, 20. März 2013

Alltagsleben 3 in der Yurte

So, mir sind noch ein paar Sache eingefallen, von denen ich berichten wollte.

Nummer eins: Die Sauna.

Wir haben ein Bisschen rumexperimentiert und die Mitte der Yurte in eine Sauna verwandelt. Dazu haben wir um die drei Mittelpfosten Decken und große Kartonpappen gehängt und gestellt und über den Ofen Schichten aus dünnem Metall gelegt, sodass der Ofen im Prinzip ziemlich abgeschottet und nur ein kleiner Sitzraum vor der Ofentür übrig blieb. In diesem befand sich unser niedriger "Wohnzimmer"-Tisch, der als Sitzbank diente und für zwei Personen gemütlich Platz bot.

Der erste Effekt der schon nach wenigen Minuten nach dem Aufbau spürbar wurde, war, dass es insgesamt in der kompletten Yurte schlagartig super warm wurde. Allein die Ummantelung des Ofens muss der Grund dafür sein. Wieso ist mir nicht so richtig klar. Vielleicht wird die Wärme so etwas länger in der Mitte der Yurte gehalten und verpufft nicht sofort nach dem Aufsteigen durchs Dach. Der Unterschied war jedenfalls wie Tag und Nacht und später experimentierten wir mit dem Setup herum, um unsere Heizeffizienz zu verbessern. Das Gaben wir allerdings schnell wieder auf, weil inmitten unseres Wohnraumes dann immer dieser sperrige und hässliche Aufbau von Decken, Karton und Metall im Wege war.

Die Sauna selbst funktionierte erstaunlich gut. Innerhalb der Decken/Karton-Höhle wurden es tatsächlich untere bis mittlere Saunatemperaturen. Natürlich fütterten wir den Ofen bis er fast platzte und gaben ordentlich Sauerstoff hinzu. So wurde ein sonst fröstelnder -20 Grad Wintertag dann zu einem schwitzigen und gemütlichen Ereignis.

Nummer zwei: Die Gefahren des Alltags

Vor ein paar Monaten ist uns was echt dummes passiert. Bei einem meiner Verbesserungsaktionen des Schornsteins habe ich nicht richtig aufgepasst. Der Schornstein hat mich lange Zeit beschäftigt. Wie man auf den Bildern sehen kann, ist das letzte Stück Esse ein isoliertes Ofenrohr, damit uns die Plane nicht davon schmilzt. So bleibt die Temperatur im ungefährlichen Bereich. Das Rohr besteht im Prinzip aus zwei ineinander gesteckten Rohren mit ca. 3cm Platz zwischen ihnen.



Dann sitzt dort oben drauf noch ein kurzes Stück nicht isoliertes Rohr und dort drauf sitzt das cap, eine Art Dach, damit es nicht durch das Rohr ins Innere des Ofens reinregnet. Nun ist aber das Cap etwas zur klein, sodass es zwar nicht direkt in den Ofen regnet aber durch das isolierte fenrohr durch tropft und neben dem Ofen auf unserem Teppich landet. Also bastelte ich aus Metallplatten einen Trichter, der umgedreht auf dem isoliertem Ofenrohr sitzt und sozusagen dessen Dach ist, ohne die Funktionstüchtigkeit des caps zu beeinträchtigen.
Das hat zumindest das Wasserproblem gelöst.

Nach einer Weile stellten wir jedoch fest, dass manchmal Funken die komplette Esse hochwandern und vom cap ausgespuckt werden. Da die Öffnungen des caps logischerweise nach unten zeigen, landen die Funken immer mal wieder auf den Dach und schmelzen kleine Löcher in die Plane. Und das kotzt uns natürlich an! Also bastelte ich noch einen Trichter usw und so fort. Das hat das Funkenproblem gelöst, nun drückte es aber den Rauch durch den 3cm Raum des isolierten Rohres wieder zurück in die Yurte, wenn wir das Feuer gerade erst entzündet haben und die ohre noch nicht heiß sind. Also räucherte es uns jedes Mal wenn wir das Feuer anmachten für 10min lang aus, bis endlich genug Sog in der Esse durch die Hitze entstand. Auch das war ätzend. Schlussendlich kam der zweite Trichter wieder runter weil die Räucherungsaktionen zu inakzeptabel waren.

Bei einem dieser hunderten Male Rumgefummel mit der Esse ist es dann passiiert. Ich habe vergessen die vier Stricke der transparenten Dachplastikplane wieder am Yurtenboden zu befestigen. Diese verhindern, dass die Plane bei starkem Wind hochgeblasen wird und evtl. sogar über das cap klappt und dort liegen bleibt.
Als Jenny, eine Freundin von Becky, für drei Tage zu Besuch war, wachte sie am Morgen auf und sagte: "Hey Leute, es regnet rein!". Es waren sehr windige und regnerische Tage.
Sofort war ich hellwach und auf den Beinen und sah das Maloir. Genau das ist nämlich passiert. Der Wind hat die Plane über das cap geworfen, wo es fröhlich vor sich hin schmolz. Glücklicherweise war loderte kein heißes Feuer mehr im Ofen sondern nur noch ein Bisschen Glut, wodurch sich die Temperatur in Grenzen hielt.

 der braune Fleck am unteren Rand der Plane ist das geschmolzene Stück

Keine 10 Sekunden später saß ich oben auf dem Ring und klappte die Plane zurück. Glücklicherweise war nichts in große Mitleidenschaft gezogen und wir musstenn nichts austauschen.
Ich war gerade wieder herunter geklettert und wollte die Stricke außen am Boden fixieren, als ein neuer Windstoß die Plane wieder über das cap schmiss. Wutentbrannt kletterte ich wieder hoch, behob das Problem und ließ diesmal Becky die Knoten in den Stricken machen, während ich oben saß und wachte.



Wir sind mit ein paar kleinen Löchern davon gekommen, die ich einfach mir Gaffa überkleben konnte. Problem gelöst.

Nummer drei: Die Straße

J&J leben ja ca. 400m von der öffentlichen Straße den Berg hoch. Diese 400m werden auf ihrem privaten Fahrweg erklommen. Gelinde gesagt ist der Weg absoluter Dreck!!! Man macht sich das Auto damit kaputt, jedenfalls definitiv die Reifen und im Winter bleibt man öfters mal stecken.

Becky und ich haben zu Weihnachten von Beckys Eltern neue Reifen bekommen. Doch selbst mit denen Kommen wir nicht immer hoch. Und wenn wir hoch kommen, dann sind die Reifen nach jeder Fahrt immer um eine Schicht Gummi ärmer. Wie oft wir unten parken mussten und mit vollen Einkaufsbeuteln hochlaufen mussten, kann ich gar nicht mehr zählen. Erst gestern sind wir auf halbem Wege stecken geblieben und Jasons Freund Chris musste uns mit seinem Jeep aus dem Schnee wieder rausziehen. Ich stakste dann in frischem Schnee mit meinen Krücken die ca. 500m bis zu unserer Yurte, auf denen man immerhin fast 100 Höhenmeter zurück legt, hinauf und war fix und alle als ich oben ankam. Heute Morgen konnte ich wenigstens mit dem Schlitten runter düsen doch auf eine weitere Krücken-Kletteraktion heute Abend habe ich keinen Bock. Das sind halt die Kehrseiten vom Leben mitten im Wald.

Nun noch ein paar Bilder durcheinander.

Weihnachtsdekoration eines Privathauses in Winchester New Hampshire

Weihnachtsdeko in Milfort, Connecticut


Central Park in New York City


Times Square in NYC



Times Square


Weihnachtsdeko in NYC


Weihnachstvorspeise bei Beckys Eltern

 
Schlossruine in Chesterfield New Hampshire


gefrorener Bach auf J%J's Grundstueck


Eisschollen auf einem kleinen Fluss




Fibi und Emma


Leo in unserem Vorgarten


in Keene, New Hampshire





Plätzchen backen auf unserem Holzofen





Scotland Rd in Winchester, NH - unsere Spazierstrecke


die erste Begegnung


J&Js Hügelgrundstück


die Aussicht vom Hügel hinter unserer Yurte


und wieder mal Wasserprobleme



Naturkunst direkt vor unserer Yurtentür






























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